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Der Herold 04/14: Bauarbeiten, Fürstentage und mancherlei Bodenfunde

Neuigkeiten aus Sachsen

Der_Herold

Seit geraumer Zeit wird fleißig im und am erzgebirgischen Schloss Schwarzenberg gebaut, welches zwischen 1200 und 1220 (zur Zeit der Besiedelung des Erzgebirges) errichtet wurde. Und meist gehen mit solchen Arbeiten auch gern einmal neue Funde einher. So konnten etwa hinzugerufene Archäologen Anfang Dezember Knochen und Scherben bergen. Außerdem konnten neue Erkenntnisse über die Ringmauer im Südflügel gewonnen werden. (KabelJournal) Und die Arbeiten gehen weiter – und vielleicht finden sich ja noch die ein oder anderen Schätze. Wie der Lokalsender KabelJournal berichtete, wurden Anfang Mai beispielsweise neue Deckenbalken eingebaut. Die Räume, die derzeit umgebaut werden, beherbergten die Dauerausstellung des Schlosses, welche nun parallel neugestaltet wird. Ab November 2014 kann man die neue Ausstellung wieder besichtigen und dabei auch einige komplett neue Exponate vorfinden.

Am 14./15. Juni finden in Rochlitz und Seelitz die Fürstentage statt. Das Schloss Rochlitz lockt dazu die Besucher auch mit ermäßigtem Eintritt in die neue Sonderausstellung eine STARKE FRAUENgeschichte – 500 Jahre Reformation. Diese beschäftigt sich mitz außergewöhnlichen Frauengestalten der kirchlichen Reformation. Die Sonderausstellung wurde am ersten Mai eröffnet wurde und ist noch bis zum 31. Oktober zu sehen.


Weitere Nachrichten

In nordwestlichen Niedersachsen – genauer in Neermoor in Moormerland – wurden dank eines tierischen Helfers aus dem Untergrund Mauerreste einer ostfriesischen Häuptlingsburg gefunden. Die Wasserburg des 15. Jahrhunderts ist besaß einen eigenen Brunnen und einen Wassergraben und hat mit 70×20 Metern eine beachtliche Größe. Weitere Einzelheiten kennt der Burgerbe-Blog.

Mitte Mai berichtete die Augsburger Allgemeine, dass ein Skelett gefunden wurde, welches die Knochenmerkmale eines Geräderten aufwies. Dass das Rad als Todesstrafe verbreitet Anwedung fand, ist allgemein bekannt und in Handschriften festgehalten. Allerdings fanden sich auf deutschem Boden bisher keine menschlichen Überreste, die die Verwendung untermauerten. In Brandenburg fand man nun das Skelett eines damals 35-39-jährigen Mannes, dessen Körperhaltung und Knochenbrüche auf eben jenen unrühmlichen Tod hinweisen.

Die Wiederentdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus wird als ein ausschlaggeb, wisendes Ereignis gesehen, welches das Ende des Mittelalters einläutete. Flagschiff der Expedition, die ja eigentlich nur den Seeweg nach Indien erkunden wollte, war das Schiff Santa Maria. Am 25. Dezmeber 1492 lief es auf Grund und konnte wohl auch nicht mehr gerettet werden. Im Mai diesen Jahres wurde nun bekannt, dass das Schiffswrack wohl vor der Küste Haitis gefunden wurde – bereits 2003, wie die FAZ ausführt.
Nachtrag vom 27.09.2014: Inzwischen hat sich das Thema erledigt. Man hat die Santa Maria nicht gefunden.

Vor einiger Zeit schon bin ich über einen Artikel auf stern.de aus dem Jahre 2005 gestolpert, der anschaulich darstellte, worin die »wissenschaftlichen Beratung« bei geschichtlichen Filmprojekten besteht. Anlass des Beitrags war das damalige Zeitreise-Experiment der ARD Abenteuer Mittelalter, welches vom MDR und Arte produziert wurde. Wie etwa auch bei der Bräuteschule 1956 und dem Schwarzwaldhaus 1902 werden normale Leutchens für einen begrenzten Zeitraum „ausgesetzt“ – diesmal im 15. Jahrhundert. Dort übernehmen sie ganz reguläre Aufgaben (z.B. den Burgvogt bekochen). Damit das alles mit rechten Dingen zugeht und alles authentisch ist (außer natürlich die beiwohnende TV-Crew samt Technik), hat man ja von Anfang an den Hochschuldozenten für mittelalterliche Geschichte bei der Hand, damit er von Anfang an wissenschaftlich beraten kann, was gut und böse ist. Was geht, was nicht, wie was wo zu sein hat. Oder?

 
 

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